30.07.2020  Von   Anna Binder

Recruiting 2020 // So meistern Unternehmen die Personalsuche einige Wochen nach dem Lockdown

So optimieren Sie post-Lockdown Ihre Personalsuche 2020: Zu Beginn der Pandemie mussten vielerlei Themen akut bewältigt werden. Mittlerweile rutscht die Personalgewinnung wieder stark in den Vordergrund. So geht's:

Nach dem Lockdown dominierte die Unsicherheit darüber, wie bestmöglich mit den veränderten Bedingungen umgegangen wird. Für HR Abteilungen bedeutete Corona, dass sämtliche Recruiting-Prozesse digitalisiert und an neu aufkeimenden Bedürfnisse angepasst werden mussten - von der Bewerbersuche bis zum Vorstellungsgespräch. Um dieser Unsicherheit entgegenzuwirken und Unternehmen mit unserem Know-how zu unterstützen, hielten unsere Gründer diverse Webinare. Neben Tipps und Handlungsempfehlungen, wie Unternehmen Ihr Recruiting in der post-Lockdown Ära optimal aufstellen, haben wir Erfahrungswerte geteilt, wie andere Unternehmen die Situation meistern. Einige dieser Einblicke teilen wir im folgenden Artikel:


Passen Sie Ihre Ausschreibung an das kandidatenseitige Sicherheitsbedürfnis an


Grundsätzlich gilt: Transparenz gewinnt! Je umfangreicher ein potenzieller Kandidat sich Ihre Stelle vorstellen kann, desto höher ist sein Handlungsimpuls (bei marktgerechten Konditionen). Bereits bei der Erstellung der Ausschreibung sollte man sich stets überlegen, welche Fragen ein Kandidat sich selbst stellen wird. Es gilt diese Fragen schon auf der Ausschreibung zu beantworten. Gerade jetzt in Krisenzeiten ist das Sicherheitsbedürfnis des Menschen sehr hoch. Wer in Folge seinen Job verloren hat oder um seine finanzielle Sicherheit bangt, wird bei krisensicheren Jobs besonders aufmerksam.


 Ihre Stellenausschreibung sollte daher folgende Fragen beantworten:



  • Wie ist die generelle finanzielle Lage des Unternehmens? 

  • Wer sind Auftraggeber / typische Kunden / Lieferanten? 

  • Inwiefern ist die Auftragslage / der (wiederkehrende) Kundenstamm gesichert? 

  • Inwiefern wird das Unternehmen von Corona beeinflusst & wie wird damit umgegangen? 

  • Warum ist die Stelle vakant? 

  • Wie sieht der Arbeitsalltag post-Lockdown aus?  


Holen Sie den Kandidaten ab und vermitteln Sie, warum er sich gerade jetzt bewerben sollte. Dabei punkten besonders Aufforderungen wie z.B. „Planen Sie schon jetzt Ihre Karriere für die Zeit nach der Corona-Krise". Hier zwei Beispiele aus der Praxis:



Überarbeiten Sie Ihre Karriereseite


Als Best Practice überzeugt beispielsweise ein Cookie-Banner. Bevor ein Besucher Ihrer Karriere-Seite zu vakanten Positionen gelangt, wird vermittelt, dass Sie das Thema Corona nicht totschweigen, sondern sich seriös damit auseinandergesetzt und reagiert haben. Parallel zum Corona-Ausbruch mussten sich viele Bewerber von zurückgezogenen Stellenangeboten enttäuschen lassen. Einige hatten bereits eine mündliche, andere sogar schriftliche Zusagen. Die Unsicherheit, wo man sich jetzt bewerben kann, ist in den Köpfen präsent. Ein Cookie-Banner wirkt dem entgegen. Gleichzeitig geben Sie einen Einblick über den ggf. veränderten Recruiting-Prozess und signalisieren: „Unsere Stellen sind verfügbar“.


Ein besonders starkes Beispiel finden Sie auf der Karriere-Seite des Unternehmens Hypoport. Hier ein Einblick: 



Zeigen Sie Präsenz & Persönlichkeit


Im neusten Artikel zum Thema 'Remote Recruiting' präsentiert das Impulse-Magazin 5 Tipps, um virtuell Mitarbeiter zu finden. Dabei zitiert das Magazin auch Matilda von Gierkes Tipps für 2020 (Gründerin Zalvus GmbH). Wir legen anderen Unternehmen ans Herz, ihre Präsenz besonders auf professionellen Netzwerken wie Xing und Linkedin oder Arbeitgeberbewertungsportalen wie z.B. Kununu zu zeigen. Diese dienen als wichtigste Informationsquellen zum Unternehmen und locken aktiv suchende Kandidaten an. Auch passiv Suchende können hier im späteren Schritt ihren Informationsdurst stillen. Ist „Bewegung“ zu sehen, so wird der Interessent Ihr Unternehmen weiterhin im Auge behalten und somit auch künftig auf vakante Stellen aufmerksam werden.


Best Practice Beispiele:


1. Gewähren Sie Einblicke in Ihren (virtuellen) Alltag. Veröffentlichen Sie zum Beispiel realistische Bilder von Ihrem Arbeitsalltag. Beispielsweise bieten sich Fotos aus dem Home-Office, Screenshots von Online-Meetings (z.B. über Zoom oder Microsoft Teams) an, oder generell Posts und Artikel, die die unternehmensinterne Situation realistisch und nahbar verbildlichen. 


2. Motivieren Sie ihre Mitarbeiter dazu, Ihren Umgang mit Corona auf Kununu zu bewerten und kommentieren. Die Arbeitgeberbewertungsplattform Kununu ruft dazu auf. Dies ist für Sie nicht nur grundsätzlich eine gute Gelegenheit, Ihr Unternehmen in ein gutes Licht zu rücken, sondern kann auch in Krisenzeiten schnell und effizient Unsicherheit aus der Welt schaffen. Zusätzliche Kommentare von Angestellten ohne Führungsposition wirken weniger 'selbstdarstellerisch', sondern besonders überzeugend. Hier ein Beispiel: 


Setzen Sie nicht nur auf einen Recruiting-Kanal


Dies gilt generell - auch unabhängig von Corona und einem Lockdown gibt es keinen Königsweg im Recruiting. Gehen Sie unterschiedliche Wege bei der Bewerbersuche und finden Sie heraus, wo sich Ihre Zielgruppe während der Pandemie aufhält. „Stellenabhängig können sich der Einsatz von Performance-Marketing Technologien anbieten, der die Sichtbarkeit im Online-Alltag von qualifizierten Kandidaten sichert“ - so zitiert uns das Impulse Magazin. Zusätzlich können sich auch klassische Stellenanzeigen auf Jobportalen eignen. Hier ist zwar insgesamt ein Rückgang an Suchanfragen ersichtlich - dies ist jedoch branchenabhängig und schließt nicht aus, dass Ihr Top-Kandidat dort auf Sie stößt. Vermeiden Sie zudem Headhuntern die Direktansprache zu überlassen, sondern werden Sie Active Sourcing-technisch bevorzugt selber aktiv, z.B. über Xing oder LinkedIn.


Der Fokus auf passiv Suchende als Erfolgsrezept


Auf Jobportalen wie Indeed oder Stepstone halbierten sich die Suchanfragen im März 2020 gegenüber den Wochen davor. Ähnliches blühte folglich auch Metasuchmaschinen und Google for Jobs. Die Google Trends Analyse vermerkte sehr schnell einen hohen Rückgang der Suche nach dem Begriff „Job“. "Seitdem erholt sich die Zahl der Suchenden nur langsam und liegt aktuell noch bei einem Minus von etwa 25 Prozent“ - so schreibt es die Wirtschaftswoche in einem aktuellen Artikel.


Machen Sie sich im Gegenzug die erhöhte Online-Aktivität zu Nutze. Diese stieg bereits zu Beginn der Pandemie rapide an. Durch den Lockdown und die Home-Office-Situation verbringen potenzielle Bewerber viel mehr Zeit zu Hause und somit online. Sämtliche Alltagsbeschäftigungen verlagern sich noch mehr ins Internet. Unser Beitrag zur Blogparade "Trotz Corona-Krise - Eine Chance für Recruiter" fasst die direkten Einflüsse der Pandemie auf das Online-Verhalten bereits zusammen. Viele Unternehmen verringerten demnach schon zu Beginn der Krise ihr Marketing-Budget. Das verschafft allen Performance-Marketern einen gewaltigen Vorteil: Die Konkurrenz im Performance-Marketing sinkt und zudem sind verringerte Kosten des CPM und CPC Wert zu erkennen. Das heißt, dass wir für in geringeres Budget mehr Reichweite erzielen können und passiv Suchende noch besser erreichen können.


Fazit:


Setzen Sie Ihr volles Budget nicht auf Jobbörsen ein, sondern nutzen Sie alternative Recruiting-Kanäle / -Methoden. Außerdem: Gehen Sie verstärkt passiv Suchende an und profitieren Sie von den Vorteilen von Performance-Marketing-Maßnahmen.


Sorgen Sie bei virtuellen Vorstellungsgesprächen für optimale Rahmenbedingungen


Wir sind wirklich begeistert, wie flexibel sämtliche Unternehmen durch die Corona-Krise geworden sind. Bei Vorstellungsgesprächen greifen fast alle unserer Klienten auf digitale Maßnahmen zurück - teilweise erfolgen sogar Einstellungen ganz ohne den Bewerber außerhalb des Bildschirms kennengelernt zu haben. Auch wir haben kürzlich neue Kollegen dazugewonnen, ohne sie vorab in Person kennengelernt zu haben. Ebenso können Meetings oder Onboardings jederzeit digital ablaufen.


Für einen strukturierten und reibungslosen Ablauf sollten Sie auf Folgendes achten:



  1. Sorgen Sie für eine stabile Internetverbindung

  2. Sorgen Sie für die notwendige Ausstattung (für eine optimale Gesprächsqualität) 

  3. Betreiben Sie Erwartungshaltungsmanagement (Mitteilung von Teilnehmern, Timing und dem genauen Ablauf vorab)

  4. Führen Sie "Spielregeln" ein (z.B. Fragen nur im Chat stellen, Stummschaltung außer beim Hauptredner, ggf. Videopflicht)


Sofern ein Mitarbeiter vor Ort ist lohnt sich auch eine (virtuelle) Office Führung für den Bewerber. Ob dieser im letzten Schritt virtuell oder tatsächlich vor Ort eingeladen werden sollte, ist abhängig von der Position und den Möglichkeiten im eigenen Büro.


Setzen Sie an allen Stellen auf Transparenz: Auch während des Vorstellungsgesprächs empfiehlt es sich, transparent zu sein und dem Bewerber zu erklären, was auf ihn zukommt: Wie das Gespräch abläuft, welche Aufgaben er bewältigen muss und welche Personen genau teilnehmen. Dies eignet sich auch unabhängig von Corona oder der post-Lockdown Ära.


Nachdem wir bei Zalvus optimal für die post-Lockdown Ära aufgestellt sind, geht es bei uns nun ans Eingemachte: Das Sommer-Spezial 2020 läuft auf Hochtouren, denn viele möchten die effektive Sommerzeit und die damit verbundene erhöhte Online-Aktivität potenzieller Kandidaten natürlich ausnutzen. Dabei profitieren wir stark von unseren Erfahrungswerten während der ersten Corona-Welle.  Denn wir wissen nun genau, wo sich welche Zielgruppen online aufhalten und wie wir sie für unsere Klienten post-Lockdown pünktlich gewinnen können. Gerne widmen wir uns in einem unverbindlichen Gespräch auch individuellen Fragen zum optimalen Timing, spezifischen Zielgruppen, unseren Erfahrungswerten, etc. Sharing is caring! 


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